Scrum ist ein agiles Projektmanagement- und Produktentwicklungsrahmenwerk, das insbesondere in der Softwareentwicklung, aber auch in anderen Branchen wie dem Einzelhandel, E-Commerce und Marketing angewendet wird. Es basiert auf iterativen und inkrementellen Prozessen und ermöglicht Teams, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, effizienter zu arbeiten und bessere Ergebnisse zu erzielen.

Scrum ist wichtig aus folgenden Gründen:

  1. Adaptivität: Scrum ermöglicht es Teams, schneller auf Änderungen zu reagieren, indem es den Entwicklungsprozess in kleinere, überschaubare Aufgaben (sogenannte Sprints) aufteilt. Dadurch können Teams kontinuierlich lernen und sich anpassen, was besonders in dynamischen Branchen wie dem Einzelhandel und E-Commerce von Vorteil ist.

  2. Transparenz: Scrum fördert die Transparenz innerhalb des Teams und gegenüber Stakeholdern, indem es regelmäßige Meetings (z. B. Daily Stand-ups, Sprint Reviews) und klare Rollen (z. B. Scrum Master, Product Owner) vorschreibt. Dies erleichtert die Kommunikation und stellt sicher, dass alle Beteiligten auf dem Laufenden sind und sich auf gemeinsame Ziele konzentrieren können.

  3. Kundenzentrierung: Scrum stellt die Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt und ermöglicht es Teams, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die den Erwartungen der Kunden entsprechen oder sogar übertreffen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Stakeholdern, z. B. im Rahmen von Sprint Reviews, können Teams kontinuierlich Feedback einholen und Verbesserungen vornehmen.

  4. Verbesserte Zusammenarbeit: Scrum fördert die Zusammenarbeit innerhalb des Teams, indem es den Fokus auf gemeinsame Ziele legt und die Selbstorganisation der Teammitglieder unterstützt. Dies führt zu einer höheren Motivation, besseren Ergebnissen und einer stärkeren Bindung der Mitarbeiter.

  5. Effizienz und Time-to-Market: Durch die Aufteilung der Arbeit in kurze Sprints und die kontinuierliche Priorisierung von Aufgaben können Teams effizienter arbeiten und Produkte schneller auf den Markt bringen. Dies ist besonders in wettbewerbsintensiven Branchen wie dem Einzelhandel und E-Commerce von entscheidender Bedeutung.

Insgesamt bietet Scrum eine flexible und kundenorientierte Herangehensweise an Projektmanagement und Produktentwicklung, die sich in vielen Branchen, einschließlich Einzelhandel, E-Commerce und Marketing, als erfolgreich erwiesen hat. Die Anwendung von Scrum ermöglicht es Teams, schneller auf Veränderungen zu reagieren, die Zusammenarbeit zu fördern und letztendlich bessere Produkte und Dienstleistungen für ihre Kunden zu entwickeln.

Beispiel

Scrum ist eine agile Projektmanagementmethode, die ursprünglich in der Softwareentwicklung entstanden ist, sich aber inzwischen auch in anderen Branchen, wie dem Einzelhandel, etabliert hat. In diesem Beispiel wird erläutert, wie ein Händler Scrum nutzen kann, um die Entwicklung und Einführung einer neuen Omnichannel-Marketingkampagne zu optimieren.

1. Projektvision und Ziele definieren

Das Marketingteam des Händlers legt die Projektvision und die Ziele der Omnichannel-Kampagne fest. Die Vision könnte lauten: "Ein nahtloses Einkaufserlebnis schaffen, das unsere Kunden sowohl im stationären Geschäft als auch online anspricht und zu mehr Umsatz führt." Die Ziele können beispielsweise eine höhere Conversion-Rate, mehr Kundenbindung oder eine verbesserte Kundenkommunikation sein.

2. Scrum-Team zusammenstellen

Das Scrum-Team setzt sich aus Mitgliedern verschiedener Abteilungen zusammen, wie zum Beispiel Marketing, Vertrieb, IT und Kundenservice. Zudem wird ein Scrum Master ernannt, der dafür verantwortlich ist, den Scrum-Prozess zu steuern und das Team bei der Umsetzung der Methode zu unterstützen.

3. Produkt-Backlog erstellen

Das Team erstellt gemeinsam eine Liste von Aufgaben und Funktionen, die in der Omnichannel-Kampagne umgesetzt werden sollen – das Produkt-Backlog. Dazu zählen beispielsweise die Erstellung von Social-Media-Ads, die Einrichtung eines Live-Chats auf der Website, die Anpassung des Kassensystems im Laden oder die Implementierung einer Kundenkarte.

4. Sprint-Planung

Das Scrum-Team plant nun den ersten Sprint, der in der Regel zwei bis vier Wochen dauert. Die Teammitglieder wählen die wichtigsten und dringlichsten Aufgaben aus dem Produkt-Backlog und erstellen daraus das Sprint-Backlog. Diese Aufgaben werden im ersten Sprint bearbeitet.

5. Sprint-Durchführung

Während des Sprints arbeitet das Team an den ausgewählten Aufgaben und trifft sich täglich zu kurzen Meetings, den sogenannten Daily Scrums. Hier werden der Fortschritt und mögliche Hindernisse besprochen, um sicherzustellen, dass das Team effizient zusammenarbeitet und auf dem richtigen Weg ist.

6. Sprint-Review

Am Ende des Sprints präsentiert das Scrum-Team die im Sprint erreichten Ergebnisse. In diesem Fall könnten das zum Beispiel erste Entwürfe der Social-Media-Ads, eine funktionierende Live-Chat-Integration oder ein neues Kundenkarten-Design sein. Stakeholder, wie Geschäftsführung oder Abteilungsleiter, geben Feedback, das in die Planung der nächsten Sprints einfließt.

7. Sprint-Retrospektive

Das Team analysiert abschließend den abgeschlossenen Sprint und bespricht Verbesserungsmöglichkeiten für den nächsten Sprint. Dabei können sowohl technische Aspekte als auch die [Zusammenarbeit im Team](/glossar/zusammenarbeit-im-team) oder der Scrum-Prozess selbst thematisiert werden.

Dieser iterative Prozess wird solange wiederholt, bis alle Aufgaben im Produkt-Backlog abgeschlossen sind und die Omnichannel-Marketingkampagne erfolgreich umgesetzt wurde. Durch die Anwendung von Scrum kann der Händler sicherstellen, dass die Kampagne kontinuierlich optimiert wird und die [Zusammenarbeit im Team](/glossar/zusammenarbeit-im-team) effizient und zielgerichtet verläuft.


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