Das Attributszuordnungsmodell, auch als Attribution-Modell bezeichnet, ist ein Analyseverfahren, mit dem die Effektivität verschiedener Marketingkanäle und -taktiken in Bezug auf Kundenakquisition, Engagement und Conversion bewertet wird. In der heutigen vernetzten Welt nutzen Unternehmen eine Vielzahl von Online- und Offline-Kanälen, um ihre Zielgruppen zu erreichen. Um den Erfolg dieser Marketingmaßnahmen zu messen und die Rentabilität von Marketinginvestitionen zu maximieren, ist es wichtig, diejenigen Kanäle und Taktiken zu identifizieren, die den größten Beitrag zum erwünschten Ergebnis leisten.

Das Attributszuordnungsmodell hilft dabei, den Wert oder die Wirkung der verschiedenen Marketingkanäle und -berührungspunkte entlang der Customer Journey zuzuweisen und Verständnis dafür zu entwickeln, welche Kanäle effektiver sind, um Kunden zum Kauf oder anderen gewünschten Aktionen zu bewegen. Es gibt verschiedene Attribution-Modelle, die in der Praxis verwendet werden, wie beispielsweise:

  1. Last-Click-Modell: Hier wird der gesamte Wert der Conversion dem letzten besuchten Kanal zugeschrieben.
  2. First-Click-Modell: Bei diesem Modell erhält der erste besuchte Kanal den gesamten Wert der Conversion.
  3. Lineares Modell: Hier wird der Wert der Conversion gleichmäßig auf alle besuchten Kanäle verteilt.
  4. Zeitverzögerungs-Modell: Dieses Modell berücksichtigt die Zeit, die zwischen dem Besuch eines Kanals und der Conversion liegt, und weist dementsprechend Wert zu.
  5. Positionsbezogenes Modell: Bei diesem Modell erhalten der erste und der letzte besuchte Kanal den größten Wert, während andere Berührungspunkte geringeren Wert erhalten.

Die Wahl des richtigen Attributszuordnungsmodells hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Geschäfts, den verfügbaren Daten und den Zielen des Marketings. Die Verwendung eines geeigneten Attribution-Modells ermöglicht es Unternehmen, ihre Marketingstrategien und -budgets besser zu optimieren und dadurch effizientere Ergebnisse zu erzielen. Insgesamt hilft ein Attributszuordnungsmodell dabei, ein besseres Verständnis der Kundeninteraktionen auf dem Weg zum Kauf zu erhalten und die Ressourcen und Investitionen gezielt auf die effektivsten Kanäle und Taktiken zu konzentrieren.

Beispiel

Ein Attributszuordnungsmodell ist eine Methode, mit der Händler die Effektivität ihrer Marketingkanäle bewerten und die optimale Verteilung ihrer Marketingbudgets ermitteln können. Es hilft dabei, den Beitrag jedes Kanals zur Kundengewinnung, Kundenbindung und Umsatzsteigerung zu analysieren und anhand dessen die Marketingstrategie anzupassen. Im Folgenden wird ein Beispiel für ein Attributszuordnungsmodell für Händler beschrieben.

Ein mittelständischer Online-Händler für Modeartikel betreibt sowohl einen Onlineshop als auch mehrere stationäre Ladengeschäfte in verschiedenen Städten. Das Unternehmen verwendet verschiedene Marketingkanäle, um seine Produkte zu bewerben und Kunden auf das Angebot aufmerksam zu machen. Dazu gehören:

  1. Organische Suche (durch Suchmaschinenoptimierung)
  2. Bezahltwerbung (z.B. [Google Ads](/glossar/google-ads), Facebook Ads)
  3. E-Mail-Marketing
  4. Social-Media-Marketing
  5. Influencer-Marketing
  6. Offline-Werbung (z.B. Plakate, Zeitungsanzeigen)

Um die Effektivität der verschiedenen Marketingkanäle zu bewerten und herauszufinden, welche Kanäle den größten Umsatzbeitrag leisten, entscheidet sich der Händler für ein Attributszuordnungsmodell. In diesem Beispiel wird ein lineares Attributszuordnungsmodell verwendet, bei dem jedem Marketingkanal ein gleichwertiger Anteil am generierten Umsatz zugeschrieben wird.

Zunächst werden die Gesamtumsätze aus den verschiedenen Kanälen ermittelt, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums generiert wurden. Anschließend wird der Umsatzanteil jedes Kanals am Gesamtumsatz berechnet.

Beispielhafte Umsatzverteilung:

  1. Organische Suche: 25.000 €
  2. Bezahltwerbung: 30.000 €
  3. E-Mail-Marketing: 15.000 €
  4. Social-Media-Marketing: 20.000 €
  5. Influencer-Marketing: 10.000 €
  6. Offline-Werbung: 5.000 €

Gesamtumsatz: 105.000 €

Nach der Berechnung der Umsatzanteile ergibt sich folgende Verteilung:

  1. Organische Suche: 23,8% (25.000 € / 105.000 €)
  2. Bezahltwerbung: 28,6% (30.000 € / 105.000 €)
  3. E-Mail-Marketing: 14,3% (15.000 € / 105.000 €)
  4. Social-Media-Marketing: 19,0% (20.000 € / 105.000 €)
  5. Influencer-Marketing: 9,5% (10.000 € / 105.000 €)
  6. Offline-Werbung: 4,8% (5.000 € / 105.000 €)

Auf Basis dieser Ergebnisse kann der Händler nun seine Marketingstrategie anpassen, um die Effektivität der verschiedenen Kanäle weiter zu optimieren. Beispielsweise könnte das Budget für Bezahltwerbung erhöht und das Influencer-Marketing ausgebaut werden, während möglicherweise weniger in Offline-Werbung investiert wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass das lineare Attributszuordnungsmodell nur ein Beispiel ist und es viele verschiedene Modelle gibt, die auf unterschiedlichen Annahmen und Berechnungen basieren. Die Wahl des richtigen Modells hängt von den individuellen Zielen und Gegebenheiten des Händlers ab.


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