Kunden sind aufdringliche und sich ständig wiederholende Werbung leid. Mittlerweile sind die Nutzer so daran gewohnt, dass Anzeigen irrelevant für sie sind; sie haben gelernt, Werbung geistig auszublenden. Das ist so ziemlich das Gegenteil eines gezielten Persona-Marketing – und führt zu nichts. Je mehr Werbetreibende ihre mobilen Anzeigenbudgets erhöhen, desto mehr wächst der Frust bei den Nutzern. Diese wollen ihre mobilen Erlebnisse navigieren und werden stattdessen mit Anzeigen überflutet, die so gar nicht mit ihren Interessen in Einklang stehen.
Man glaubt vielleicht zu wissen, was das eigene Publikum will, aber solange nicht alle verfügbaren Daten analysiert werden, ist das aktuelle Modell wahrscheinlich näher am „spray and pray“-Ansatz, als man es eigentlich zugeben möchte. Ein Mangel an Daten bedeutet auch einen Mangel an präzisem Targeting. Dies führt wiederum dazu, dass die Werbetreibenden ihre Zielgruppe nicht erreichen, die Publisher signifikante Einnahmen verlieren und die Nutzer Anzeigen ausgesetzt werden, die für sie nicht interessant sind.
Vermarkter sehen nicht die Beziehung zwischen geringen Einnahmen und schlechten Kenntnissen über ihr Publikum. Dabei sind Nutzer eigentlich ihr wertvollstes Gut, weil sie ihnen helfen können, die Stärken und Schwächen ihres Produkts besser zu verstehen. Wer sich nur auf breit gefächerte demografische Daten, wie Name, Geschlecht und Alter, verlässt, begrenzt seine Möglichkeiten, dem Publikum eine überzeugende User Experience oder relevante Anzeigen zu vermitteln.
Sobald man den Wert des Persona-Marketing versteht, ist der nächste Schritt zu lernen, wie man es implementiert. Viele Vermarkter scheuen sich jedoch vor dem, was sie als komplexe Werkzeuge wahrnehmen, weil sie davon ausgehen, dass diese Werkzeuge zu anspruchsvoll oder teuer für ihr Produkt sind. Die Wahrheit ist, dass moderne Technologien Zeit und Geld sparen können.
Durch die Nutzung von Daten können Benutzer mit einer bestimmten Person verknüpft werden – einem Profil, das auf ihrem spezifischen Verhalten, ihren Interessen, ihren mobilen Nutzungsmustern und anderen relevanten Parametern basiert. Diese neu erstellten Profile ermöglichen hochgradig maßgeschneiderte In-App-Erlebnisse basierend auf den erstellten Personas.
Es ist unerlässlich, die erforderliche Zeit und Energie zu investieren, um das eigene Publikum zu verstehen, während man die jeweiligen Profile definiert. Aber es gibt keine Notwendigkeit, Dutzende von Personas auf einmal zu erstellen. Tatsächlich sind drei bis fünf Personas zu Beginn optimal, da das wahrscheinlich die Mehrheit der Benutzer abdeckt. Vermarkter sollten sich aber nicht auf ihre Intuition verlassen. Stattdessen müssen Daten die Führung vorgeben, auch wenn sich einige Aspekte eingangs seltsam anfühlen mögen.
Beim Persona-Marketing gilt es seine Zielgruppe informieren, wie und welche Art von Informationen man sammelt. Ebenso gilt es, um Erlaubnis zu fragen und den Nutzern die Möglichkeit zu bieten, auszusteigen. Wer klar kommuniziert, wie diese Daten eine bessere Erfahrung bieten können, bekommt eher die Zustimmung seiner Nutzer. Bei der Zusammenarbeit mit Drittanbietern, sollte sichergestellt sein, dass diese Lösungen auch gewährleisten, die Privatsphäre der Nutzer zu schützen und sich an Datenschutzgesetze zu halten. Sich der geltenden Vorschriften bewusst zu sein und ethisch zu handeln, ist der beste Weg den Drahtseilakt zwischen dem Sammeln wertvoller Daten unter Einhaltung der Privatsphäre der Nutzer zu bestreiten.
Quelle:
OnlineMarketing.de