VersaCommerce Team
Ungläubig lesen wir ab und an Meldungen, dass YouTube-Stars sechs- oder siebenstellige Beträge pro Jahr einheimsen. Zugegeben, das ist die Ausnahme. Aber auch du kannst deinen Content auf YouTube zu Geld machen. Hier steht, wie es geht
Da könnte man manchmal schon beinahe etwas neidisch werden. Da gibt es rund um den Globus ein paar Dutzend Millennials, die sich ab und an mal vor ihre Kameras stellen oder setzen, die selbst produzierten Videos in ihren Kanälen bei YouTube online stellen und sich damit eine goldene Nase verdienen. Wow - ein cooles Leben! Kannst du das auch? Ja, das geht. Klar, es ist natürlich von zentraler Bedeutung, in deinen Videos einen Content anzubieten, mit denen du den Nerv und die Interessen eines möglichst zahlreichen Publikums triffst, das deinen Kanal dann als Follower abonniert. Bei den zehn erfolgreichsten deutschen YouTubern sind das jeweils immerhin mehrere Millionen Abonnenten.
Überraschend ist zumindest für mich dabei, dass die Content-Schwerpunkte auf den ersten (und bei mir persönlich auch auf den zweiten) Blick alles andere als exotisch und spektakulär daherkommen. Da geht es um Fußball, Schminktipps, Online-Games, Techno-Musik und einige andere Themen. Aber ok, der Erfolg gibt den Anbietern ja Recht. Und es liegt mir bei vielen Top-YouTube-Kanälen auch fern, ihnen die Professionalität des produzierten Materials abzusprechen. Viele sind gut und aufwändig gemacht. Aber einige der Spitzenanbieter produzieren auch mit vergleichsweise einfachen Mitteln, erreichen aber dennoch - oder vielleicht gerade deswegen? - ein Massenpublikum. Hut ab!
Hier soll es aber nicht in erster Linie um Empfehlungen zu Content und Produktionstechnik gehen, sondern darum, wie auch du deinen Content auf YouTube monetarisieren kannst. Natürlich benötigst du dazu eine gewisse Aufmerksamkeit in der Community. Aber es müssen nicht unbedingt die genannten siebenstelligen Abonnentenzahlen sein. Es funktioniert auch eine Nummer kleiner. Und Werbeanzeigen auf deinem Kanal sind längst nicht die einzige und auch nicht die profitabelste Möglichkeit, auf YouTube Geld zu verdienen.
Da wir alle schon tausendfach Werbung auf YouTube gesehen haben, ist dies sicher der Weg, der uns zu allererst einfällt, wenn wir an Geldverdienen auf YouTube denken: Du kassierst für Werbeeinblendungen auf deinem Kanal. Was ist also zu tun, um diese Umsatzquelle anzuzapfen? Zunächst einmal musst du dich als YouTube-Partner registrieren und deinen Kanal für die Monetarisierung aktivieren. Das passiert völlig unkompliziert im Creator Studio. Dort findest Du auch Hinweise, welche Art von Videos geeignet und zulässig sind. Wichtig: Du musst die Rechte an deinem Video haben. Wenn du zum Beispiel dein Video mit Musik hinterlegst, muss diese lizenzgebührenfrei sein. Dass gewaltverherrlichende, pornografische und ähnliche Videos NoGo's sind, versteht sich wohl von selber.
Im zweiten Schritt musst du dann an gleicher Stelle einen AdSense Account erstellen, um in das Google Advertising Network einzusteigen. Über dieses Tool kannst du dir dann später deine Werbeerlöse anzeigen und auszahlen lassen. Das Menü im Creator Studio führt dich sicher und unkompliziert durch das Prozedere.
Du solltest wissen, dass Werbung nicht unbedingt der profitabelste Weg ist, um mit deinem Content Geld bei YouTube zu verdienen. Das Unternehmen behält rund 45 Prozent der erzielte Umsätze für sich ein - quasi als Provision. Falls du noch nicht wusstest, warum die YouTube-Mutter Google so profitabel ist: Jetzt kennst du zumindest einen der Gründe.
YouTuber mit einer großen und treuen Fangemeinde können über die Plattform Merchandising-Artikel zu ihrer eigenen Marke promoten und über einen Shop an die Frau oder den Mann bringen. Dies können die üblichen Gadgets wie T-Shirts, Kaffeetassen, Taschen und vieles mehr sein. Der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Wenn du ohnehin einen Shop betreibst, kannst du über Videos auch deine anderen Artikel oder den Shop selber ins rechte Licht setzen und kombinierte Image- und Produktwerbung machen. Hast du noch keinen Shop, kannst du den Online-Vetrieb einfach und günstig ohne Grundgebühr zum Beispiel über die Shop-Software von VersaCommerce abwickeln.
Als YouTuber mit einer etablierten Fangemeinde kannst du ganz nebenbei mit zwei Pfunden wuchern, um die dich andere Shopbetreiber beneiden werden. Mit deinem YouTube-Kanal verfügst du erstens über eine Content-Maschine, die regelmäßig Traffic in deinen Shop lenkt. Zweitens genießt du das Vertrauen deiner Abonnenten, da du diesen bereits in der Vergangenheit kostenlos Inhalte geboten hast, die diese zu schätzen wissen. Sonst hätten sie deinen Kanal ja nicht abonniert.
Der Absatz von Merchandising-Produkten bringt übrigens nicht nur Umsatz, sondern transportiert deine Marke als schöner Nebeneffekt auch noch von der virtuellen in die reale Welt und erhöht so die Sichtbarkeit und Bekanntheit deiner Marke.
Du hast ein echt cooles Projekt im Kopf, aber dir fehlen die finanziellen Mittel, dieses umzusetzen? Dann könnte Crowdfunding die Lösung sein. Startnextist die größte Crowdfunding-Community im deutschsprachigen Raum für Projekte von Künstlern, Kreativen, Erfindern und Gründern, Kickstarter ist die weltweit größte Plattform für kreative Projekte. Eine Liste von weiteren Crowdfunding-Plattformen findest du hier.
Was das jetzt mit YouTube zu tun hat? Ein Video, das die Idee und das Potenzial deines Projektes möglichen Unterstützern - natürlich auch aus der Community deiner Abonnenten - näher bringt, fördert den Erfolg deiner Crowdfunding-Kampagne mit allergrößter Wahrscheinlichkeit.
Sollte dir einmal ein wirklicher Viral-Hit gelingen, dessen Klickzahlen durch die Decke gehen, kannst du diesen Content an die Medien verkaufen. Richtiger ausgedrückt: Du kassierst von Medien Lizenzgebühren dafür, dass diese deinen Content in einem festgelegten Umfang nutzen dürfen. Es ist ja heute gang und gäbe, dass zum Beispiel im unterhaltenden Teil von TV-Nachrichtensendungen oder Magazinen Videos, die bei YouTube für Furore sorgen, den Zuschauern präsentiert werden. Sollte es dir also einmal gelingen, das große Los zu ziehen und einen echten Viral-Hit zu landen, kannst du diesen zu gutem Geld machen.
Hersteller setzen zur Stärkung ihrer Marken immer häufiger auf die Unterstützung durch so genannte Influencer. Das sind Personen, die in der Position sind, Botschaften an eine signifikant große Zielgruppe glaubhaft zu transportieren. Also: Das ist zum Beispiel der erfolgreiche YouTuber mit seiner Fangemeinde.
Schauen wir uns einmal ein Beispiel an. Neckermann-Reisen holte YouTube-Star Bibi von BibisBeautyPalace als Influencer an Bord. Bibi verreiste mit Neckermann und veröffentlichte die Reise-Videos in der "Follow-me-around-Serie" auf ihrem YouTube-Kanal. Alleine das Video des Trips auf die Malediven wurde weit mehr als vier Millionen Mal aufgerufen. Gutes Marketing für Neckermann und höchst wahrscheinlich ein noch besserer Deal für Bibi.
Nicht Bibi – aber dafür viel lustiger – ist der virale Hit der Chewbacca-Mom aus den USA. Der Absatz dieser Maske stieg rasant in die Höhe und die Mutti hat ein paar Monate richtig abgesahnt.
Du musst nicht unbedingt eine siebenstellige Abonnentenzahl aufweisen, um für Hersteller und Marken interessant zu sein. Anbieter mit schmaleren Budgets suchen oft ganz bewusst nach YouTubern mit kleinerer Anhängerschaft. Die Preise für eine Produktplatzierung in einem deiner Videos sind Verhandlungssache, bewegen sich aber in der Regel in einem Korridor zwischen 20 und 100 Euro je tausend Aufrufe. Wo genau du in dieser Preisspanne liegst, hängt von deiner Reichweite, deinem Aufwand, der Dauer der Produkteinbindung und einigen anderen Faktoren ab.
Wenn du "Influencer Marketing YouTube" in deine Suchmaschine eingibst, findest du eine ganze Reihe von Plattformen, auf denen Marketingtreibende nach Influencern suchen. Die Spielregeln von YouTube findest du hier.
Mit der Hilfe von YouTube Cards oder Links in deinen Videos kannst du deine Besucher in eine von dir oder einem kommerziellen Partner gewünschte Richtung lenken. Das kann dein eigener Shop sein oder die Produktseite eines Partners.
Nehmen wir einmal an, du demonstrierst in einem Erklärvideo, wie dein Magic-Potato-Peeler innerhalb einer Minute 45 Kartoffeln schält (ok, ein Spaß - aber es geht ja ums Prinzip), kannst du für die erstaunte Hausfrau in den letzten fünf Sekunden deines Videos über eine YouTube Card den direkten Buy-Now-Way in deinen Shop einklinken.
Zur Erhöhung deiner Sichtbarkeit ist es selbstverständlich nützlich und empfehlenswert, deinen Content auf YouTube auch über deine anderen Social-Media-Kanäle wie Twitter, Facebook, Instagram, Snapchat und wie sie alle heißen zu teilen.
So, und nun mal langsam mit den jungen Pferden. Bislang ging es um die Möglichkeiten, wie du deine von Abonnenten respektierte und vielleicht sogar bewunderte Performance auf YouToube monetarisieren kannst. Aber Achtung! Bei der Monetarisierung deiner Inhalte - auf welche der oben geschilderten Arten auch immer - sind Augenmaß und vor allem Authentizität angesagt. Keinesfalls darfst du deine mühsam und kreativ aufgebaute Gemeinde von Abonnenten mit - entschuldigt meine Sprache - plumper Geldgeilheit enttäuschen.
Überflutest du deine Beiträge mit Werbeclips, geht das Vergnügen, das deine Fans zu Abonnenten gemacht hat, ruckzuck verloren. Keine gute Idee. Das Gleich gilt für den übermäßigen Einsatz von Cards und Links. Monetarisierungs-Overkill würde deine Abonnenten abschrecken und den Niedergang deines erfolgreichen YouTube-Kanals unweigerlich einleiten.
Noch weniger ratsam als ein technischer Monetarisierungs-Overkill wäre eine Entfremdung von deiner Authentizität. Deine Follower mögen dich für das, was du kommunizierst und an Botschaften transportierst. Und zwar genau in der Weise und der Nische, in der du sie gewonnen hast. Wenn du also - ich übertreibe jetzt absichtlich - mit deinen Skateboard-Videos bekannt geworden bist, und versuchst, mit - ok, schon wieder eine grobe Übertreibung - Einblendungen für ein DVD-Set der aktuellen Rosamunde-Pilcher-Staffel Geld zu machen, schaufelst du dir dein eigenes Grab. Sei und bleibe also auf jeden Fall authentisch! Bleib bei deinen Themen und denen deiner Follower! Denn diese haben euch zusammengebracht. Dann kannst du, wenn du kreativ bleibst, auf YouTube ohne Zweifel erfolgreich sein und bleiben - und Geld verdienen.