Carola Heine

Produktfoto-Briefings: VersaCommerce Guide für die besten Shop-Bilder vom Fotografen

Gut vorbereitet zu sein und alle Ergebnisse auf Grundlage guter Vorgaben sorgfältig zu kontrollieren, das spart beim Beauftragen von Dienstleistung viel Zeit, Geld und Nerven. Diese Vorgehensweise bewährt sich besonders, wenn du in eins der wichtigsten Elemente in deinem Shop investieren willst: Produktfotos vom Profi-Fotografen.

Produktfoto-Briefings: VersaCommerce Guide für die besten Shop-Bilder vom Fotografen

Bereits die Anfrage beim Fotostudio deiner Wahl sollte als Grundlage für eine Preiskalkulation dienen können und dem Profi außerdem dabei helfen, deine Ideen und Erwartungen auf Anhieb zu verstehen. So nämlich, dass jemand noch einmal alles in Ruhe nachlesen kann, was du beim Auftragsgespräch erzählt und gezeigt hast: Das verhindert Missverständnisse, ständiges Hin und Her und damit auch zusätzliche Kosten.

Mit unserem Guide wird daraus eine runde Sache und du bekommst Fotos, die auf deine Marke und deine Umsatzziele einzahlen. Unseren Briefing-Guide für Produktfotos kannst du dann anschließend wie eine Checkliste nutzen.

  • Wozu der Aufwand, einen Briefing Guide für Produktfotos zu erstellen? Das visuelle Erscheinungsbild und damit auch dein Marketing zeigen die Seele deines Shops. Was für dich bei deinen Fotos selbstverständlich ist, erschließt sich anderen nur durch klare Vorgaben.

  • Reicht es denn dafür nicht, ein paar gute Beispiele zu zeigen? Nein, denn dann fängst du beim nächsten Fotografen oder Mitarbeiter wieder bei Null an mit dem Erklären, dem Nachbessern bei Farben und Details und den Lernprozessen rund um den Prozess (und hast keine Checkliste).

  • Wie umfangreich muss das Produktfoto-Briefing sein? So ausführlich wie deine Ansprüche. Wer nur klar freigestellte Fotos auf Weiß möchte, hat weniger Arbeit mit einem Briefing als jemand, der eine Atmosphäre in Harmonie mit den Markenfarben und eine bestimmte Anmutung wünscht. Was sinnvoll ist, kommt also darauf an.

Die Vorteile eines guten Briefings für Foto-Dienstleistungen

Wenn du einen professionellen Fotografen beauftragst, hängt das Ergebnis von der Klarheit deiner Anweisungen ab. Du gibst an, welche Produkte wie verwendet werden sollen. Als Auftraggeber entscheidest du über die Menge der Bilder, die du haben möchtest, kannst Lieferfristen und Nutzungsrechte verhandeln und festlegen, wie viele Korrekturschleifen und Nachbesserungen im Preis enthalten sein sollen.

Oft haben Fotografen bewährte Standardpakete, noch öfter sind die gar nicht in jedem wichtigen Detail so toll, wie du sie brauchst: Du wärst nicht der erste Betreiber einer Website, der irgendwann feststellt, dass die Rechte an seinen eigenen Fotos nach zwei Jahren ablaufen oder die Agentur sich im Kleingedruckten fröhlich eine Querverwertung vorbehalten hat.

Wichtig ist also immer, dein Briefing mit den AGB des Fotostudios abzugleichen und bei jedem Paket der Sorte „quadratisch, praktisch, preiswert“ alle Konditionen zu checken. So viel Zeit muss sein.

Folgende 10 Punkte sollte dein Briefing abdecken

Hintergrundinformationen, damit der Fotograf deine Erwartungshaltung vollständig nachvollziehen kann. Beispiel: Du möchtest mit den Fotos herausstreichen, wie hochwertig deine Produkte sind, aber auch sehr erreichbar – „zum Greifen nah“.

Erläutere deine Ziele. Einmal was du dir für deinen Shop zu erreichen wünschst. Aber auch was du mit den Bildern machen möchtest. Beispiel: Shop-Fotos, Hochformate für Stories und Reels, Querformate für Anzeigen, Quadrate für Standard-Instagram Posts etc.

Erkläre, an welche Zielgruppe du dich mit welcher Absicht richtest. Beispiel: Turnschuhe für Teens erfordern völlig andere Produktfotos als Geschenkideen für den Eintritt in den Ruhestand. Bitte ruhig auch um Ideen des Fotografen, wie alles umgesetzt werden kann (er preist das dann mit ein).

Sollen deine neuen Shop-Fotos aktuelle Kunden binden, potenzielle Kunden locken, für Kampagnen verwendet werden oder gar Investoren, Partner oder Mitarbeiter ansprechen? Falls du dir Personas erstellt hast, kannst du sie jetzt mit dem Fotografen teilen.

Du solltest außerdem verbindlich festlegen, welche Formate und Auflösungen du dir als Ergebnis erwartest. Im Zeitalter der hochwertigen iPhone-Fotografie ist es doppelt wichtig darauf hinzuweisen, dass du eine höhere Qualität erwartest und damit definitiv auch print-taugliche Auflösungen.

Tipp: Was Fotoprofis selbst zu Dateinamen und -typen im Briefing empfehlen, schreibt Gunnar Menzel als erfahrener Dienstleister

Mehr dazu erfährst du hier.

Welche Produkte sollen fotografiert werden? Welche ergänzenden Elemente sollen verwendet werden? Beispiel: Um ein Schmuckstück zu fotografieren, muss die edle Geschenkverpackung ergänzt werden. Vielleicht gibt es ein Set, vielleicht im Shop noch andere Accessoires – das kann der Fotograf nicht wissen.

In welcher Ausführung und wie oft sollen welche Motive fotografiert werden? Beispiel: Eine Tasse, ein Teller und eine Schale aus einem Geschirr-Service sollen einzeln, von oben und unten und seitlich fotografiert werden und auch gemeinsam als Ensemble. Jeweils dreimal. Der Fotograf braucht eine Liste, die er nur noch durcharbeiten muss, ohne darüber nachzudenken, was als Nächstes anliegen könnte – so kann er sich auf die besten Ergebnisse konzentrieren.

Welche Umgebung oder bei Flatlays welcher Untergrund soll verwendet werden? Beispiel: Wenn du keinen eigenen Studio-Hintergrund verwendest, willst du wahrscheinlich sicherstellen, dass der Fotograf einen exklusiven und unverwechselbaren für dich hat, der dann nicht in 100 anderen Shops auch noch auftaucht.

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Welche Rechte möchtest du erwerben bzw. erwartest du zu bekommen? Unbegrenzte exklusive Nutzungsrechte für viele hochauflösende Fotos sind vielleicht teurer als du es erwartest. Du solltest dir trotzdem möglichst viel Handlungsfreiheit und Bilderrechte ohne Verfallsdatum vorbehalten.

Termine und Fristen und die Art der Datenübergabe: Sollen deine Bilder in eine Cloud gelegt werden – dann am besten in deine eigene? Wenn der Fotograf sich nicht durch eine Haftpflicht gegen Datenverluste absichert, solltest du eventuell einen anderen suchen oder selbst eine Media-Versicherung abschließen.

Auch wichtig: Die zur Verfügung stehenden Ansprechpartner auf beiden Seiten mit allen Kontaktdaten und Zuständigkeiten an alle kommunizieren.

In drei Schritten zum Produktfoto-Briefing

Der Fotograf braucht alles schriftlich, was mit seiner Arbeit zu tun hat. Tipp: Du kannst das Briefing aufteilen in ein persönliches Kennenlerngespräch, eine Präsentation mit Folien, auf denen Beispiele und Vorgaben notiert werden und eine Tabelle mit den Produkten, die man später auch gleich beim Shooting zum Durcharbeiten nehmen kann.

Alle begleitenden Infos zum Produkt stehen mit in der Tabelle: Wie viele Fotos, welche Fotos, welche Accessoires und so weiter. Der gekonnte Mix aus Infos, Anleitung und Shoppingliste sieht dann wie folgt aus.

1. Ziele definieren

Die Präsentation, zum Beispiel in Google Drive: Schreibe dem Fotografen genau auf, was du erreichen willst: Deine messbaren Ziele. Denk daran, dass Bilder vor allem dazu dienen, Emotionen zu vermitteln. Wirksamer und anders als jeder Text oder jedes gesprochene Argument. Fotos sollten direkt ein Bauchgefühl erzeugen.

Du kannst mit gut funktionierenden Beispielen aus anderen Shops arbeiten, eure eigenen Fotoversuche zeigen, eine Story zum gewünschten Bild erzählen. Hauptsache, es wird ein für den noch fremden Fotografen greifbares Konzept – eben eine Präsentation deines Shops und deiner Ziele.

2. Details fixieren

Die Liste, dann ebenfalls in Google Drive als Tabelle: Am besten listest du alle Produkte auf, die fotografiert werden sollen oder nennst zumindest eine konkrete Anzahl. Wenn du dir einen bestimmten Outdoor-Ort wünschst, liste auch den mit auf.

  1. Was sollte auf dem Produktfoto zu sehen sein? (Produkt, Verpackung, USP)

  2. Welche Benefits hat das Produkt? (handgefertigt, strapazierfähig, waschbar)

  3. Welche Anmutung soll dargestellt werden? (Action Shot, Flatlay, Details, Location)

  4. Wie viele Fotos pro Position? (X detaillierte, eine Komplettaufnahme, eine seitlich ...)

  5. Welche Verpackung, welches Zubehör, welche Versandpackung? (Wenn relevant)

Die Liste ist aufwändig zu erstellen, aber:

Der Fotograf weiß dann von Anfang an, was er mitbringen muss. Wie weit er wohin reisen muss. Welchen zeitlichen Aufwand er veranschlagen muss, das weiß er anhand der Produktanzahl aus Erfahrung. Mit deinem Briefing bekommst du genau die Bilder, die du willst – aber auch viel schneller und präziser den für die Auftragserteilung nötigen Kostenvoranschlag.

(Später nimmst du deine Liste und planst damit die Social Media Postings.)

3. Zeitplan machen und einhalten

Der Auftrag als Brief oder Mail und damit Vertrag, wenn das Angebot des Fotografen deine Zustimmung findet: Dein Briefing muss einen gewünschten Liefertermin enthalten und festlegen, ob die Bilder an einem bestimmten Ort geschossen werden sollen: Bei dir, im Studio, in der freien Wildbahn draußen oder in einer bestimmten Location? Der Fotograf hat wahrscheinlich auch noch einige tolle Ideen.

Ihr solltet aber auch gemeinsam verbindlich festlegen, wer bis wann welche Informationen liefern soll, damit alles zügig und glatt läuft.

Das Shooting sollte außerdem nach einem genauen Plan ablaufen, sprich: Du legst die Reihenfolge fest. Nach den ersten drei Bildern der „Foto-Shoppinglist“ prüfst du mit dem Fotografen und einer freundlich-kritischen dritten Person die Qualität und Anmutung der Bilder. Geht noch mal alle Anforderungen durch und prüft sie auf Einhaltung und Gefallen. Abstimmungsprozesse gehören zu jedem Projekt, auch zu Foto-Shootings.

So ist sichergestellt, dass nicht das ganze Shooting in die Tonne geht, falls Ihr euch trotz Briefing missverstanden habt. Wenn du vorher festlegst, wann du mit welcher Methode einen Zwischenstopp zur Qualitätsprüfung und zum Zusammenraufen einlegen möchtest, minimierst du das Risiko, dass das Projekt falsch abbiegt.

Ein Praxistipp zum Schluss: Schau dich in den sozialen Medien um

Top Influencer sind „Content Creator“ und richtig großartig darin, visuell ansprechende Inhalte zu erstellen. Manche sind auch professionelle Fotografen, das ist dann der Idealfall. Bei anderen musst du vielleicht Abstriche machen, was deine Kontrollmöglichkeiten und die Auflösungen der gelieferten Bilder angeht – bekommst dafür aber Reichweite, wenn du parallel eine Kooperation vereinbart.

Wenn ein Laie auf Instagram oder TikTok genau das macht, was du brauchst und magst, kannst du mit einem guten Briefing noch mehr herausholen, einen gepflegten Prozess etablieren und ihr lernt beide etwas. Du wärst nicht der erste Shop-Betreiber, der auf diesem Weg in eine langfristige zufriedenstellende Zusammenarbeit mit einem Nachwuchstalent findet.

Bei jeder Art von Zusammenarbeit profitierst du von einem guten Briefing.

Das Erstellen eines umfassenden Briefing-Guides hilft dir und deinem Team aber auch dabei, dein eigenes Shop- und Marken-Image noch einmal zu überdenken und straffzuziehen. Ihr könnt schauen, ob die Corporate Identity noch stimmt. Ob Konkurrenten ähnliche visuelle Pläne haben und wie du die Einzigartigkeit deines Shops innerhalb eines Trends herausarbeiten kannst.

Viel Erfolg!

Als Shop-Betreiber hast du alle Hände voll zu tun mit den vielen täglichen Aufgaben rund um deinen Online-Shop. Jetzt auch noch das Marketing für deine Produkte – denn ohne geht es nicht. Doch bist du mit dieser Herausforderung nicht alleine: Unser Coaching-Team aus Experten berät dich gerne – melde dich bei uns mit deinen Fragen!

Wer braucht ein Briefing, um Fotos in Auftrag zu geben?

Alle, die es mehr als einmal machen und dabei eventuell auch mal den Fotografen wechseln oder mit einem Agentur-Team arbeiten. Ein Briefing stellt sicher, dass du genau die Bilder bekommst, die du brauchst. Unser Produktfoto Briefing-Guide sorgt dafür, dass deine Vorgaben vollständig und stimmig sind.

Ist es nicht einfacher, selbst zu fotografieren, als viel zu erklären?

Nur wenn du es so gut kannst wie ein ausgebildeter Fotograf, richtig viel Zeit dafür übrig hast und an Wachstum nicht interessiert bist. Wenn dein Shop immer erfolgreicher werden soll, gehören Fotos und Videos vom Profi mit zu den regelmäßigen Investitionen. 

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Auftragsfotografie, inklusive Foto-Shootings von Produkten für Shop, Printwerbung und Social Media, gehört bei allen größeren Unternehmen zu den regelmäßigen Marketingaktivitäten. Jede Form von Werbung ist auf großartige Bilder angewiesen. Um Fotografen zu finden, schau dir sorgfältig viele Portfolios an, denn trotz Briefing sollte der „Style“ grundlegend passen.

Original Artikel vom 10.11.2021

Aktualisiert am 07.09.2022

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