Christof Steinke

SEO im E-Commerce: So wird dein Shop gefunden

Die Optimierung von Online-Shops für Suchmaschinen (engl. SEO: Search Engine Optimisation) wird meist erst gestartet, wenn der Laden schon läuft. Natürlich ist es nie zu spät, etwas für die bessere Platzierung bei den Suchtreffern zu tun – aber: Je früher SEO-Aspekte in die Konzeption einfließen,

SEO im E-Commerce: So wird dein Shop gefunden

1. Die richtigen Suchbegriffe finden

Die Frage scheint einfach: „Mit welchen Suchbegriffen möchte ich gefunden werden?“ Eine gute Antwort, die später auch zu qualifiziertem, hohem – und im Falle von Werbung bezahlbarem – Besucheraufkommen führt, muss gründlich erarbeitet werden. Folgende Aspekte sind hierbei wichtig:

Die Anzahl der Suchbegriffe pro Seite klein halten – denn es ist unmöglich, mit dutzenden von Suchworten oben in den Trefferlisten der Suchmaschinen zu landen. In großen Märkten mit vielen Wettbewerbern sollten es nicht mehr als zwei bis drei Begriffe (zuzüglich der passenden Phrasen) sein. In Nischenbereichen sollte die Konzentration auf maximal sieben Begriffe gelingen, besser wären fünf. Dabei ist wichtig, dass Google & Co jede Shop-Seite einzeln analysieren. Verschiedene Sortimentsbereiche können daher durchaus mit unterschiedlichen Begriffen auf den Produktgruppen-Seiten optimiert werden.

Die Suchbegriffe von der Zielgruppe finden lassen – und nicht von Insidern oder Experten für den eigenen Markt. Als Shop-Betreiber ist man oft „betriebsblind“ und weiß über sein Sortiment viel mehr, als seine Kunden. Daher suchst du oft ganz anders, als deine Zielgruppe.

Nischen besetzen – denn bei Suchworten gilt das gleiche, wie bei AdWords: Konkurrenz macht den Erfolg deutlich schwieriger. Bei Werbe-Begriffen drückt sich dies in höheren Preisen für häufig gebuchte Begriffe aus. Bei Suchworten wird es einfach viel schwieriger in die oberen Bereiche der Trefferlisten vorzustoßen.

2. Die Suchbegriffe richtig platzieren

Suchbegriffe, unter denen deine Seiten gefunden werden sollen, gehören an die folgenden Stellen jeder Seite:

In den Title Tag – also in die HTML-Beschreibung zu jeder Seite. Der Titel wird bei Google spätestens nach ca. 64 Zeichen abgeschnitten, oft auch schon früher. Das erste Wort wird mit der höchsten Gewichtung bewertet, und: Je weniger Worte desto höher deren Wichtigkeit.

In den Description Tag – also ebenfalls ins HTML. Hier können ca. 140 Zeichen Text stehen, die dann unter der Überschrift bei den Suchtreffern (im sogenannten „Snippet“) angezeigt werden. Hier gilt: Je früher ein Wort auftaucht, umso wichtiger erscheint es aus Sicht der Nutzer (Ihrer Kunden!) und wird sogar (wenn es dem Suchwort entspricht) fett dargestellt. Dieser Tag dient vor allem der „Conversion“ – soll also den Leser und potenziellen Kunden bestärken auf den Link zu klicken!

Google-Treffer

In die H1-Überschriften – die allerdings pro Seite nur einmal benutzt werden sollten. Das „beste“ Keyword, die wichtigste Suchphrase sollte in jedem Fall Teil dieser Überschrift sein. Weitere Suchwörter und -phrasen kommen dann in die H2-Überschriften.

In die Texte auf der Shop-Seite – denn die Suchmaschinen prüfen, ob die Inhalte der Tags sich hier wiederfinden. Die Suchbegriffe sollten in den Überschriften, sowie außerdem im Fließtext möglichst weit oben und auch mehrfach in den Texten enthalten sein.

In die medien-begleitenden Texte – also den Dokument-Namen der verwendeten Bilder und Videos, sowie die Alt-Texte und Bildunterschriften. Schon heute ist YouTube eine der wichtigsten Teile der Suchmaschine Google, gerade bei jungen Zielgruppen. Gut beschriebene Videos, die prominent auf YouTube bei deinen Suchbegriffen angezeigt werden, können also eine wertvolle Besucherquelle sein.

Aber nicht „für die Suchmaschine“ schreiben – sondern lieber beim Texten deine Kunden im Blick behalten. „Tricks“ (wie das zu häufige Wiederholen von Begriffen – auch „Keyword-Stuffing“ genannt) funktionieren immer nur für kurze Zeit, denn die Suchmaschinen-Betreiber sind permanent dabei, ihre Analysen zu verfeinern.

3. Die generelle „Qualität“ der Seiten erhöhen

Das Ziel der Suchmaschinen ist (abgesehen von ihren Weltherrschaftsplänen) ja eigentlich ganz einfach: Sie wollen den am besten zur Suchphrase passenden Treffer an erster Stelle anbieten. Dies soll erreicht werden durch immer komplexere Algorithmen, die Anzeichen für die „Qualität einer Web-Seite“ erkennen können. Beständig gefüttert werden diese Rechenprogramme aber tatsächlich auch durch echte Testpersonen, die andauernd Werturteile über Websites abgeben.

Diese Entwicklung bedeutet, dass langfristig alles, was deiner Zielgruppe gefällt, auch bei den Suchmaschinen positiv bewertet werden wird. Im Fokus der Gesamtkonzeption müssen also ganz klar deine Kunden stehen. Mit Blick auf die Suchmaschinen sollten diese wichtigsten Anhaltspunkte für die Qualitätsbewertung aber auf jeden Fall beachtet werden:

Hohe Lebensdauer der Website – denn wenn eine Website schon lange besteht, dann wird sie wahrscheinlich ihre Berechtigung haben. Es lohnt sich also auf jeden Fall, bestehende Domains weiter zu benutzen.

Aktualität der Inhalte – denn wenn auf einer Website lange nichts Neues passiert, dann wird sie wahr-scheinlich nicht gepflegt. Für Shops bedeutet dies:

  • Leben auf der Startseite zeigen: Wechselnde Angebote, Aktionen oder Tipps präsentieren.
  • Auch die Produktgruppen-Seiten mindestens einmal pro Jahr aktualisieren und hierbei immer beachten, dass dies Einstiegsseiten in den Shop sind, die in sich auf gute Suchbegriffe optimiert sein müssen.
  • Zusätzlich am besten auch einen Blog betreiben und regelmäßig kurze Artikel rund die Themen des Sortiments und der Zielgruppen verfassen.

Gute Aufbereitung der Inhalte – denn zum Beispiel eine reine Textwüste wäre wahrscheinlich nicht sehr attraktiv für die Betrachter. Daher am besten darauf achten, dass

  • Texte möglichst kurz sind (maximal 300 Worte),
  • eine klare Gliederung durch Absätze und Zwischenüberschriften erfolgt,
  • Abbildungen oder Videoangebote das Ganze auflockern.

Gute Verlinkung – denn wenn viele andere Websites auf deinen Shop linken, dann finden sie ihn wahrscheinlich gut. Gute Links zu bekommen ist nicht einfach, ausführliche Tipps zum Link-Building gibt es in diesem Artikel. Vermeide auf jeden Fall „Linkfarmen“, die Nutzung wird mittlerweile durch Google hart abgestraft. Gute, auch lokale Verzeichnisse sind aber in Ordnung.

Technische Aspekte beachten – denn auch diese werden natürlich von den Suchmaschinen ausgewer-tet. Hier gibt es zwei Zielsetzungen:

  • Die technische Verfügbarkeit möglichst hoch zu halten, also auf schnelle und fehlerfreie Auslieferung der Seiten zu achten, denn dies ist ein leicht messbares Qualitätskriterium.
  • Die eigene Website leicht zugänglich für die Crawler (Analyseprogramme der Suchmaschinen) zu machen.

Daher: Wichtige Inhalte immer auch als Text und nicht ausschließlich in Bildern, Videos, Flash- oder Ajax-Anwendungen anbieten, denn dies sind „Blackboxes“ für die Suchmaschinen, die zusätzliche Beschreibungen in Meta-Tags erfordern, damit sie in die Bewertung eingehen können.

Eine gut gepflegte Robots.txt-Datei (die direkte Anweisungen für die Crawler bereithält), gute URL-Strukturen und eine den aktuellen Konventionen entsprechende HTML-Struktur der Seiten stellen sicher, dass die Suchmaschinen den Shop auch wirklich „verstehen“.

4. Immer wieder die Wirkung prüfen

Die Bewegungen von Suchtreffern ähneln eher denen von gemächlichen Walen, als von pfeilschnellen Delphinen. Geduld und langer Atem sind also gefragt, insbesondere wenn es um die Bewertung der Maßnahmen zur Erhöhung der generellen Qualität geht.

Das liegt auch daran, dass Maßnahmen wie Link-Building und wöchentliches Bloggen ihre Wirkung eben erst entfalten, wenn sie kontinuierlich über viele Monate durchgeführt werden. Ungeduld ist also bei SEO ein ganz schlechter Ratgeber.

Zu empfehlen ist aber schon ein wöchentlicher Check, bei dem die aktuellen Positionen der eigenen Links festgehalten werden. Denn direkte Keyword-Optimierungen (wie hier unter 2. beschrieben) sollten schon innerhalb weniger Wochen erste Wirkung zeigen.

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