Dem aktuelle W3B-Report (2015) „Bezahlen online und mobil“ kann man entnehmen, dass vor allem weibliche Kunden nach wie vor eine deutliche Vorliebe (58 Prozent) für den Kauf auf Rechnung haben. Dennoch: Trotz der hohen Akzeptanz der Rechnung nimmt ihre Stellung in der Nutzergunst stetig ab. Kurz: Der ewige Renner beim Payment wird einer unter vielen.
Wobei, um die Zahlungsmoral beim Rechnungskauf ist es dabei gar nicht so schlecht bestellt: 71 Prozent der Kunden bezahlen ihre Rechnung innerhalb einer Zahlungsfrist von 14 Tagen, hat der Payment-Dienstleister Paymorrow bei einer Analyse von 36.000 Rechnungen herausgefunden. Im Schnitt ist die Rechnung sogar schon nach neun Tagen beglichen.
Übrigens, was für die Frauen die Rechnung, ist für die Männer PayPal. Mit gut 54 Prozent geben sie diesem
Payment-Verfahren wesentlich häufiger den Vorzug als Frauen. Entscheiden sich Männer nicht für PayPal, wählen sie im Vergleich zu Frauen deutlich häufiger die Lastschrift oder die Kreditkarte. Vor allem Männer mit einem monatlichen Haushaltsnetto-Einkommen über 4.000 Euro benutzen am liebsten die Kreditkarte, um online zu bezahlen.
Doch nicht nur das Geschlecht beeinflusst die Wahl der bevorzugten Zahlart, auch das Alter spielt eine Rolle. So nutzen unter 20-Jährige und über 60-Jährige PayPal stark unterdurchschnittlich, während die 30- bis 49-Jährigen hier die größte Gruppe darstellt. Die Vorliebe für die Rechnungszahlung steigt hingegen mit zunehmendem Alter stetig an. Die Lastschrift ist vor allem für 20- bis 29-Jährige das Verfahren der Wahl, die Kreditkarte dagegen für 30- bis 49-Jährige. Ein Grund ist sicher, dass jüngere meist noch keine Kreditkarte besitzen, wohl aber ein Bankkonto.
Kunden, die seltener online einkaufen, haben oft größere Sicherheitsbedenken und wählen daher besonders gern die Rechnung oder Sofortüberweisung. Heavy Shopper, die oft im Web einkaufen, legen hingegen viel Wert auf die Schnelligkeit und Bequemlichkeit der Zahlart sowie auf die internationale Einsetzbarkeit. Sie geben daher PayPal und der Kreditkarte den Vorzug.
Die Kreditkarte punktet klar als internationales Zahlungsmittel Nummer eins. Das von der Kreditwirtschaft forcierte 3D-Secure-Verfahren, also der zusätzliche und vom Kunden festgelegte Sicherheitscode, geht jedoch zulasten der Schnelligkeit und Bequemlichkeit. Fast 60 Prozent haben sich noch nicht für ein 3D-Secure-Verfahren registriert. Gut ein Viertel empfindet die zusätzliche Passwortabfrage sogar als nervig. Jeweils rund ein Drittel weicht auf ein anderes Bezahlverfahren aus oder bricht den Kauf ab, weil das Passwort nicht zur Hand ist. Ein Punkt, wo man als Onlinehändel sehen, wie weit man da mitzieht, um die Conversion nicht zu gefährden.
Entscheidend ist eben oftmals die Wahrnehmung des Kunden. Denn während die Abfrage des 3D-Secure-Codes sie offenbar eher nervt, haben nur wenige Nutzer Probleme mit den langen IBAN. Nur knapp vier Prozent entscheiden sich wegen der aufwändigeren Eingabe der längeren Nummer für ein anderes Bezahlverfahren.
Bequemlichkeit ist auch das Stichwort beim Mobile Payment. Als Hauptvorteil wird der praktische Nutzen genannt, weil das Smartphone stets in der Tasche steckt . Vor allem gut verdienende Männer zwischen 20 und 30 Jahren bezahlen gerne mit dem Smartphone. Biometrische Verfahren zur Authentifizierung sind dabei für mehr als ein Viertel denkbar, gut ein weiteres Drittel könnte sich vielleicht damit anfreunden. Am höchsten im Kurs steht dabei der Fingerabdruck, gefolgt vom Iris-Scan.
Quelle:
Internetworld.de