Manche Shop-Betreiber übertreiben es einfach, füttern ihre Kunden mit überreichlichen Infos schon gleich auf der Startseite, dass der- oder diejenige gar nicht mehr weiß, wo sie gucken sollen. Slider, Marken, Hinweise und Qualitätssiegel bis der Arzt kommt. Doch das ist nicht unbedingt hilfreich, wenn man auf die Conversion guckt. Das Web-Design sollte im E-Commerce andere Maßstäbe im Auge haben.
Die Onlinehändler fürchten meist, das eine elementare Element zu vergessen, das massenhaft (Neu)Kunden überzeugen könnte. Das Ergebnis: Besucher haben Schwierigkeiten, sich schnell zu orientieren.
Dagegen setzt das Minimal-Design, verwandt mit dem Flat-Design, bei dem ebenfalls „Weniger ist mehr“ gilt. Speziell ist beim Flat-Design der Verzicht auf simulierte Dreidimensionalität wie Schlagschatten von Elementen, der dann beim Minimal-Design eben auch nicht auftaucht.
Je weniger Elemente sich auf einer Website befinden, desto eher erhalten die einzelnen Elemente Aufmerksamkeit. Oft sinkt durch die Reduzierung zwar der Informationsgehalt der Seite. Aber wenn sich dadurch der Gesamteindruck verbessert, lohnt es sich dieser Ansatz beim Web-Design.
Man sollte einfach wissen, dass eine Internetseite durch zu viele Elemente schnell unseriös und unübersichtlich wirkt und dadurch auch Besucher vergrault. Selbst, wenn jedes einzelne Element für sich seinen Wert hat und die Conversion-Rate steigern kann – irgendwann kommt der Punkt, ab dem die Wirkung des Gesamtbildes auf die Conversion-Rate ins Negative kippt. Hier muss das Web-Design die richtigen, die entscheidenden Kompromisse finden.
So genannte A-Elemente sind unverzichtbar, weil die Internetseite ohne sie nicht oder nur sehr schlecht funktioniert. Auf der Produktdetailseite heißt das etwa: Ohne sie ist ein Kauf nicht möglich, oder ihr Fehlen würde sehr negativ auffallen, oder der Gesetzgeber schreibt sie vor. Zu A-Elementen gehören neben dem Warenkorb-Button beispielsweise die Preisangabe, aber auch mindestens ein Produktfoto. Tatsächlich gilt: Ohne ein Foto des Produkts sind die meisten Kunden nicht zu einem Kauf bereit.
Überflüssiges auf einer Internetseite wegzulassen, bietet auch die Chance, verbleibende Elemente zu vergrößern, damit sie verstärkt wirken. Nehmen etwa das eigene Logo und ein Branchenzeichen bereits ein Drittel der Internetseite in Anspruch, muss das Teaser-Foto relativ klein bleiben.
Würde man Firmen- und Branchenlogo verkleinern, könnte man das Teaser-Foto deutlich vergrößern. Die Chancen stehen gut, dass das die Conversion-Rate und damit den Erfolg der Seite steigert. Gutes Web-Design lässt also viel Luft nach oben – und den Umsatz erkennbar steigern.
Quelle: ConversionBoosting