Potenzielle Käufer müssen abgeholt, am Besten persönlich angesprochen – und werden damit besser konvertieren. Den Namen des Kunden zur Ansprache zu nutzen ist ja eigentlich ein alter Hut, so würde man meinen. Unglaublich daher, wie viele Mails noch mit einer generischen Ansprache wie etwa:
„Lieber Kunde“ begonnen werden. Wie sehen deine Kunden-Mails aus?
Doch nicht nur bei E-Mails lässt sich dieses Prinzip einsetzen. Auch im Shop selbst ist der Name des deines Kunden ja zumindest dann bekannt, wenn er oder sie sich eingeloggt hat. Die Webseite sollte diesen Zustand daher auch deutlich widerspiegeln, auch um weiteren Personalisierungs-Ansätzen einen Kontext zu geben. Die implizit transportierte Botschaft lautet:
„Du bist eingeloggt, ich sehe dich, lieber Kunden, ich habe möglicherweise besondere Angebote …“.
Und noch etwas: Name ist nicht gleich Name! Je nach Branche und Zielgruppe kann es einen großen Unterschied machen, ob nur der Vorname, der Nachname oder beides verwendet wird. Auch ändert sich der Kontext, verwendet man eine tatsächliche Begrüßungsformel (
„Hallo, Björn!“) oder, in Kombination mit dem Namen, einfach den Status zu kommunizieren („
Eingeloggt als: Mirko Melcher“).
Wie gelangt man nun mit den eigenen Empfehlungen in den für die Aufmerksamkeit entscheidenden Relevanz-Bereich der Nutzer und verhindert, dass diese sich verfolgt oder missverstanden fühlen? Und natürlich die Frage aller Fragen: Was macht eine Empfehlung relevant?
Dass viele Kunden diese personalisierten Angebote als besser empfinden hat etwas damit zu tun, dass das eigene Handeln einen Einfluss auf die dargestellten Angebote hat. Man könnte auch von einem Kontroll-Gefühl sprechen. Aber Achtung (haben wir alle schon erlebt): Schlechte Algorithmen geben diese Kontrolle ab, indem etwa einzelne Interaktionen mit dem potenziellen Käufer maßlos überbewertet werden.
In seinem Vortrag auf dem „Conversion Summit 2015“ hat Karl Kratz für die ausbleibenden Interaktionen den Begriff Negativ-Conversions verwendet. Er machte deutlich, dass durch die Veränderung der Kommunikation bei Wiederbesuch die Entschlossenheit zum Kauf merklich beeinflusst werden kann. Nicht konvertierten Wiederbesuchern sollte unbedingt eine neue Version der Website angezeigt werden, die dann überzeugt.
Kennen wir doch auch: Der Verkäufer im stationären Handel wird ja genauso einem zum dritten Mal in den Laden kommenden Kunden nicht die gleichen Features des Wunschproduktes erneut vorbeten. Warum solltest du es also im Online-Shop tun? Vielleicht sagt man am Ende einfach nur noch:
„Nimm´s bitte mit, ich gebe dir auch 10% Rabatt.“ Auch eine Art Relevanz-Kriterium.
Quelle:
konversionsKRAFT