Udo Kraft

Für Einsteiger: So findest du Kooperationspartner für deinen Shop

Der E-Commerce boomt. Immer mehr Menschen bestellen im Internet und immer mehr Online-Shops stehen ihnen dafür zur Verfügung. Wer da aus der Masse herausstechen möchte, sollte die verschiedenen Vertriebsoptionen kennen und auch nutzen

Für Einsteiger: So findest du Kooperationspartner für deinen Shop

Für jedes Unternehmen spielt der Vertrieb eine enorm wichtige Rolle. Egal, ob es sich dabei um eine Firma im produzierenden Gewerbe oder im Dienstleistungssektor - oder eben um einen Online-Shop handelt. Ohne Vertriebsbasis, mit der ein umfangreicher Kundenstamm aufgebaut werden kann, ist kein Wachstum möglich. Doch gerade Jungunternehmer stehen bei der Akquise oft vor großen Herausforderungen. Doch mit der richtigen Wahl eines geeigneten Kooperationspartners können schnell neue Aufträge gewonnen werden.

Eine geeignete Plattformen für Kooperationspartner finden

Bei der Wahl einer geeigneten Plattform kommt es vor allem darauf an, einen seriöser Anbieter zu finden. Denn nur wenige Plattformen bieten auch die passenden Angebote, um neue Kunden zu gewinnen. Hinzu kommt, dass es bisher nur wenige Anbieter aus Deutschland gibt. Dementsprechend sind viele Plattformen im asiatischen und osteuropäischen Raum angesiedelt. Das Angebot einzelner Dienstleister aus Südamerika, Indien oder auch China ist nahezu unbegrenzt. Vor allem der hohe Konkurrenzdruck erschwert hier die Platzierung der eignen Dienstleistung. Denn oftmals sind die Angebote einiger Freelancer hier so günstig, dass man sich nur schwer mit der eigenen Dienstleistung durchzusetzen kann. Doch wer hier mit Qualität punktet, kann sich einen klaren Vorteil verschaffen.

Die IHK als erste Anlaufstelle

In der Startphase eines Unternehmens vergessen wir, dass der persönliche Kontakt die beste Möglichkeit ist, Vertrauen zu Kunden aufzubauen. Gerade in der Anfangsphase deines Unternehmens werden die ersten Aufträge oft über persönliche Kontakte vergeben. Steuerberater oder auch Kundenbetreuer bei Banken dienen hier häufig als Kontaktvermittler für die ersten Projekte. Die Erste Anlaufstelle sollte jedoch für Freelancer die Industrie- und Handelskammer sein. Für Kooperationen auf nationaler Ebene bietet die IHK mit der kooperationsboerse.ihk.de eine sehr gute Möglichkeit zum ersten Kontaktaufbau. Trotz des digitalen Zeitalters sollte auch die Anzeigenschaltung in den einzelnen Kammerzeitschriften nicht außer Acht gelassen werden.

Xing und der Freiberufler-Projektmarkt

Bei Freelancern ist die branchenoffene Gruppe "Freiberufler Projektmarkt" bei Xing sehr beliebt. Diese besteht aus mittlerweile über 100.000 Mitgliedern, in der sich auch zahlreiche Auftraggeber tummeln, die nach Dienstleistern suchen. Das Besondere an der Gruppe ist jedoch, dass sich einzelne Freelancer untereinander Aufträge von Großprojekten zuweisen, die sie dann gemeinsam bearbeiten. Darüber hinaus bietet die Gruppe einen eigenen Newsletter, mit dem die Mitglieder auf dem Laufenden gehalten werden. Trends und Entwicklungspotenziale einzelner Branchen werden hier vor allem durch den Austausch untereinander weitergegeben. In jedem Fall bietet die Gruppe einen guten Startpunkt, sich ein Vertriebsnetz aufzubauen.

Alternative zu Freelancer Plattformen

Das Portal Projektwerk.de ist eines der spärlich gesäten deutschen Freelancer-Plattformen. Hier haben Freischaffende die Möglichkeit, schnell an neue Aufträge zu gelangen. Dazu können Freelancer aus mittlerweile sieben Plattformen wählen, in denen Sie Ihre Dienstleistungen anbieten möchten. Hierzu zählen die Bereichen IT, Engineering, Fashion, Creative, Consulting, Medical und Architektur. Zudem bietet das Portal Werbemöglichkeiten an, mit denen einzelne Kunden direkt angesprochen werden können.

Eine weitere Datenbank - eher aus der Sicht des Auftraggebers - ist das DesignerBook. Hier findest du tausende Webdesigner und Agenturen für Internetdienstleistungen in deiner Nähe oder der Stadt deiner Wahl.

Bildschirmfoto 2015-05-26 um 16.56.13 DesignerBook ist das größte deutschsprachige Webdesigner-Verzeichnis. Filter, suche oder markiere hier deine Favoriten. (Screenshot: designerbook.de / Filtersuche in Darmstadt)

Attraktive Kooperationen eingehen - aber wie?

Wenn du deinen Online-Shop bekannter machen möchtest, dann kann es sich auch lohnen Kooperationen mit anderen Unternehmen oder Partnern einzugehen. Doch wie findet man solche Kooperationspartner und wer eignet sich dafür?

Beispielsweise kann man mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten, die eine ähnliche Zielgruppe im Auge haben, aber bestenfalls nicht die gleichen Produkte anbieten. Ein Online- Shop für Kindermode könnte seine Flyer beispielsweise den Paketen eines Spielwaren-Shops beilegen. Die Möglichkeiten, wie die Kooperationen konkret aussehen könnten, sind beinahe unendlich. Auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gibt es zahlreiche Adressen, unter denen man Kooperationspartner finden kann.

Solche Partner findest du aber nicht nur online, sondern vor allem auch im persönlichen Gespräch. Da lohnt es sich, die eigenen Kontakte noch einmal durchzugehen oder gezielt auf Messen (siehe unten) dieses Thema anzugehen.

Für Shop-Betreiber kann es durchaus auch interessant sein, mit einem sogenannten Social Influencer eine Kooperation einzugehen. Darunter versteht man Blogger, Youtuber oder generell im Netz aktive Menschen, die eine große Reichweite via Twitter, Instagram, Facebook oder Youtube haben, und damit einen gewissen Einfluss besitzen. Ein neues Tool bietet InfluencerDB. Es bietet dir eine echte Hilfe bei der Suche nach echten Influencern.

Wer zum Beispiel seinen Shop für Kindermode bekannt machen möchte, sollte die Influencer der im Netz aktiven Mama-Communities ausfindig machen und ihnen eine Kooperation anbieten. Dabei könntest du Kleidung zum Test zur Verfügung stellen oder ein Gewinnspiel in Zusammenarbeit mit den Influencern arrangieren.

Affiliate Programme für deinen Vertrieb

Ein Affiliate Programm, wie beispielsweise das von Gutscheinbunny, bietet Vertriebspartnern bei einem erfolgreichem Kaufabschluss Provisionen an. Hierbei stellt ein Produktanbieter Werbemittel zur Verfügung, die der sogenannte Affliliate dann auf seiner eigenen Webseite verwendet. Mit Hilfe von Affliliate-Programmen vermarkten zahlreiche namhafte Hersteller und Dienstleister erfolgreich ihre Produkte oder Dienstleistungen durch Verlinkungen auf Partnerseiten. Für Freelancer kann ein Affliliate-Programm eine Option sein, möglichst schnell an Aufträge zu gelangen und sich dadurch einen adäquaten Kundenstamm aufzubauen.

(Screenshot: www.gutscheinbunny.de) (Screenshot: www.gutscheinbunny.de)

Nicht zu vergessen: SEO, SEA, klassische PR

  • Dein Online-Shop kann die besten Angebote haben, doch wenn er nicht gefunden wird, wird ihn niemand ansehen. Daher sollte er für Suchmaschinen (Google) optimiert werden. Dafür solltet ihr in einem ersten Schritt, die relevanten Suchbegriffe (Keywords) für euren Shop ermitteln. Google selbst bietet euch mit dem Keyword-Planer die Möglichkeit herauszufinden, wonach die Menschen suchen. Wie eine detaillierte Keyword-Recherche noch funktioniert, kannst du hier nachlesen. Hast du die relevanten Keywords ermittelt, solltest du die Shop-Texte (Titles, Descriptions, Produkt- und Kategorietexte) mit diesen Schlagworten versehen. Suchmaschinenoptimierung ist ein weites Feld, weswegen hier nicht alle Maßnahmen genannt werden können.
  • Schneller geht es da mit dem sogenannten Suchmaschinenmarketing (SEA = Search Engine Advertising). Über Google AdWords kannst du bestimmte Suchbegriffe buchen und sicherstellen, dass du und dein Shop ganz oben als Anzeige noch vor den eigentlichen Suchergebnissen bei Google erscheint. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass jemand auf deinen Shop klickt und bestellt (eine Conversion generiert) enorm. Da du allerdings für jeden Klick auf die Anzeige Geld an Google zahlen musst, ist eine ständige Erfolgskontrolle nötig. Lohnen sich die Ausgaben im Vergleich zu den daraus resultierenden Einnahmen? Nach einer kurzen Testphase solltest du abwägen, ob sich die Investition lohnt, ob die Betreuung des AdWords-Kontos in professionelle Hände gegeben werden sollte oder ob der Markt doch zu hart umkämpft ist und andere Wege gefunden werden müssen.
  • In Zeiten von Google-Anzeigen und Online-Marketing sollte auch die klassische PR-Arbeit nicht vernachlässigt werden. Das beginnt mit dem Veröffentlichen von Presseberichten auf der eigenen Seite und der Verbreitung dieser auf entsprechenden Presseportalen. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit dich als Experte für deinen Bereich direkt an entsprechende Fachmagazine zu wenden und Kommentare oder Experten-Meinungen abzugeben. Du könntest auch Kooperationen, wie beispielsweise Gewinnspiele in Zusammenarbeit mit den Zeitschriften, organisieren. Auch die lokale Presse könnte deinem Onlineshop einen Artikel widmen. Denn Lokalredaktionen lieben Erfolgsstorys aus der Heimat. Wenn es nicht die lokale Presse druckt, dann gibt es immer noch zahlreiche On- und Offline-Magazine und Zeitschriften, die sich mit dem Thema Startup oder Unternehmensgründung beschäftigen. Und darüber kannst du sicherlich so einiges aus der Praxis heraus berichten.

Last but not least: Die Messe als Kontaktbörse

Für deinen eigenen Vertrieb sind Messen neben den bisher vorgestellten Wegen nach wie vor von großer Bedeutung. Gerad hierzulande bieten die heimischen Messeanbieter noch moderate Standpreise an, verglichen mit den internationalen Standorten. Doch selbst wenn aus finanziellen Gründen kein eigener Stand möglich ist, bietet eine Messe gute Möglichkeiten mit neuen Auftraggebern in Kontakt zu treten. Je nach Branche können Freelancer aus einem umfangreichen Portfolio an Messen wählen und die für sich geeignete auswählen. Gut vorbereitet sollte selbst ein Messebesuch stets zu neuen Kontakten führen. Die Messedatenbank auf auma.de bietet dabei einen guten Überblick über alle wichtigen nationalen wie internationalen Messen.

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