Carola Heine

Resilienz für Händler: 7 Tipps, um Burnout zu vermeiden

Burnout schleicht sich hinterrücks an: Erst hast du immer zu viel zu tun, dann bist du so gestresst, dass auch freie Zeiten keine Linderung mehr bringen – und irgendwann stellst du fest, dass nichts mehr Spaß macht an diesem Shop und Business, die auf Herzblut laufen und davon abhängen, dass du motiviert und einsatzfreudig bist.

Resilienz für Händler: 7 Tipps, um Burnout zu vermeiden

Die bis tief in die Knochen sinkende Erschöpfung eines Burnouts hat mit einer aus dem Tritt geratenen Work-Life-Balance nur noch wenig gemeinsam. Manche Menschen sind so ausgebrannt, dass sie buchstäblich zu zittern anfangen, wenn sie auch nur in den Posteingang schauen sollen. Für dich als selbständiger Shop-Betreiber wäre ein ausgewachsener Burnout also fatal und du solltest jetzt strategisch Resilienz aufbauen und alles tun, um diesen Zustand zu vermeiden.

  • Gehören stressige Phasen denn nicht automatisch zum Erfolg? Stressige Phasen ja, Stress bis zum Auslösen eines Burnouts nicht. Soweit solltest du es nicht kommen lassen.

  • Ich bin sehr belastbar, bin ich dann automatisch resilient? Resilienz ist mehr als die Fähigkeit, ein großes Arbeitspensum zu bewältigen. Anpassungsfähigkeit und Wandel in Krisen gehört auch dazu.

  • Woran merke ich, ob mir ein Burnout droht? Wenn die Leistungsfreude auf der Strecke bleibt und das Hamsterrad sich dreht, obwohl die Ergebnisse längst traurig stagnieren, dann ist es höchste Zeit, sich zu kümmern.

Wie aus dem Hamsterrad wieder ein Riesenrad mit Panorama-View wird

Als Händler hast du immer vieles vor, einiges um die Ohren und eine organisch nachwachsende To-do-Liste. Wir alle haben anstrengende Zeiten hinter uns, herausfordernde Jahre vor uns und eines wird sich nie mehr ändern: Die technologische Innovation gehört jetzt zu unseren Aufgaben.

Kein Wunder, dass immer mehr Menschen sich kaum noch entspannen können und drohen, in den Burnout abzusinken. Sinken, weil es ewig dauern kann, sich aus einem solchen Tal wieder herauszuarbeiten, auch mit professioneller Hilfe (die Burnout-Patienten immer in Anspruch nehmen sollten).

Wir haben 7 Tipps und Überlegungen für dich, damit du deine Balance findest und halten kannst. Auch wenn nur zwei oder drei davon auf dich zutreffen sollten, bist du nach der Umsetzung schon ein gutes Stück weiter.

1. Passen deine Ziele noch?

Viel zu viele Menschen vergessen das (oder wussten es noch nie), aber Ziele sind lebendige Organismen, die den Umständen entsprechend angepasst werden sollten. Vor drei Jahren war hoher Umsatz vielleicht dein größtes Ziel, dann kam die Krise und wo stehst du jetzt?

Inzwischen ist es wahrscheinlich viel wichtiger, mit Spaß an der Sache die richtige Nische zu bedienen und heil durch die Krise zu kommen. Dann macht es dir nur unnötig Stress, wenn du dich zusätzlich zu allen Anforderungen noch an den nicht mehr angepassten Zielen orientierst.

So schaffst du die Veränderung: Schnapp‘ dir deinen Businessplan, oder mach‘ eine Bestandsabnahme. Dann schreibst du auf, was sich für dich in den letzten zwei bis fünf Jahren geändert hat und was du in den nächsten zwei bis fünf Jahren erreichen willst.

Da steht jetzt doch wieder „mehr Umsatz“? Das ist völlig in Ordnung, solange es nur deine bewusste Entscheidung ist und nicht irgendein Motivations-Überbleibsel, das sich wie ein entzündeter Blinddarm benimmt.

2. Kannst du am Händler-Lifestyle schrauben?

Noch niemals in der Geschichte des Handels hatten die Inhaber von Ladengeschäften online und offline so viele Aufgaben zu bewältigen, so viele Vorgaben einzuhalten und so viele Möglichkeiten. Der Umbruch beginnt sogar gerade erst.

Du hattest bei der Gründung deines Geschäfts ein Bild vor Augen, wie du als Händler leben willst, wie deine unternehmerischen Werte aussehen. Was du Kunden anbieten willst und wie dein Leben mit einem Shop aussehen sollte.

Natürlich lernt man hinzu und verliert auch die eine oder andere Illusion. Trotzdem solltest du dich nicht zu weit von dem entfernen, was du für dich mit dem eigenen Shop erreichen wolltest, denn das wird dich irgendwann sonst sehr frustrieren.

So schaffst du die Veränderung: Frag deine Familie, Freunde und Mitarbeiter, welche Entwicklung sie bei dir festgestellt haben und was ihnen daran gefällt oder nicht. Jede ehrliche Antwort bringt dich weiter – und zurück zu dir.

3. Was macht eigentlich dein Mindset – etwa Stress?

Ob wir mit Herausforderungen und Katastrophen jeder Größenordnung gut umgehen können, hängt von unserer Einstellung ab. Das Tückische an vor sich hin schmorendem Dauerstress ist, dass gar keine großen Einschnitte passieren müssen, um dich bis auf die Knochen zu erschöpfen.

Eine positive Einstellung alleine reicht nicht aus, um dich vor einem Burnout zu schützen, denn Arbeitsberge und Konflikte, Lieferschwierigkeiten und neue Märkte reagieren ja nicht auf ein Lächeln. Was du zur Vermeidung eines Burnouts brauchst, ist ein so genanntes „Growth Mindset“.

Während ein „fixed Mindset“ davon ausgeht, dass Dinge so sind wie sie sind und man im Zweifelsfall Pech gehabt hat, weiß jemand mit einem Growth Mindest: Daran kann ich jetzt wachsen, und es bringt mir was, das jetzt zu bewältigen.

So schaffst du die Veränderung: Du kannst die richtige Einstellung trainieren wie einen Muskel. Viele kluge Menschen haben schlaue Dinge darüber geschrieben, wie man sich ein Growth Mindset aneignet – fang einfach damit an, darüber zu lesen.

4. Wann hast du zuletzt deine Prioritäten entstaubt?

Manche Menschen setzen eisern auf eine Morgenroutine, andere machen täglich die Buchhaltung oder sind freitags nie im Büro: Wir alle setzen uns auf die eine oder andere Weise in unserem Leben Prioritäten, auch wenn wir es nicht immer so nennen.

Ähnlich wie bei deinen Zielen fürs Geschäft sind auch Prioritäten nicht mehr das, was sie vor 2020 waren und du solltest schauen, ob du noch die richtigen hast. Ein Großteil eines Burnouts, der sich nach und nach einschleicht, ist ein Mix aus Stagnation und Frustration.

Wenn wir es als gegeben annehmen, dass unsere Prioritäten uns stressen und nerven, weil nun mal viel zu tun ist, verpassen wir die wichtige Gelegenheit, den ganzen Arbeitsalltag angenehmer zu gestalten.

So schaffst du die Veränderung: Bei allen Anti-Burnout-Themen und auch bei diesem sind Visualisierungen, Tagebuch schreiben und konstruktiver Austausch mit anderen wertvolle Werkzeuge.

5. Automatisierung ist dein neuer bester Freund!

Die Vorteile von Künstlicher Intelligenz, Digitalisierung und Automatisierung sind den meisten Händlern zumindest in der Theorie bekannt. Was die wenigsten wissen: Die Umsetzung muss kein Vermögen kosten und setzt keine Programmierkenntnisse voraus.

Dein VersaCommerce Shop hat dutzende flexibler Schnittstellen, mit denen du die Funktionen und vor allem aber deinen Komfort erhöhen kannst, weil sich Abläufe optimieren lassen.

Getreu der Faustregel „wenn ich etwas mehr als dreimal mache, kann ich auch eine Anwendung dafür erstellen“ bieten auch No Code Anwendungen dir zahlreiche Möglichkeiten der Automatisierung und Entlastung.

So schaffst du die Veränderung: Check deine VersaCommerce Schnittstellen auf Erweiterungsbedarf und guck mal bei den VisualMakers vorbei, um mehr über „No Code“ zu erfahren.

6. So geht Zeitmanagement Block für Block für Block

Auch mit frisch durchgewischten Zielen, Prioritäten und Schnittstellen hat der Tag nur 24 Stunden und ohne ein tragfähiges Zeitmanagement steigt deine Burnout-Gefahr stetig. Alle Aufgaben hinzukriegen und zwischen den Terminen verschnaufen können reicht aber nicht auf.

Ein gutes Zeitmanagement besteht auch darin, Aufgaben in „Stapeln“ durchzuarbeiten und zum Beispiel immer 50 Mails durchzusehen, 20 Rechnungen zu buchen, 10 Social Media Posts für 10 Tage zu schreiben, statt alles einzeln anzufassen.

Ebenfalls wird es Zeiten geben, in denen deine Mailbox so weit überläuft, dass du nicht mehr nachkommst. Dann machst du dir am besten einen Ordner, in den du alles verschiebst, das nicht umsatzrelevant ist und bearbeitest erst mal nur die wichtigen E-Mails.

So schaffst du die Veränderung: Arbeite mit Zeitblöcken von zwei bis vier Stunden, die du für eine Aufgabe reservierst und in denen das Telefon und die Mail ausbleiben. Blocke ganze Tage für ungestörte Arbeit ohne Meetings, zum Beispiel Montag und Freitag.

7. Delegieren & Outsourcen kann man lernen

Fast so schwierig wie Selbstvermarktung ist das Untervergeben von Aufträgen, aber es ist mindestens so wichtig. Wenn du alles selbst machen und entscheiden willst, setzt du nicht nur deinem Wachstum einen Stopper. Du öffnest mit der scheinbaren Unersetzlichkeit auch dem Burnout die Tür.

Wenn du zusammenbrichst und für Wochen, Monate oder sogar Jahre ausfällst, muss es auch ohne dich gehen. Da ist es doch die bessere Wahl, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen.

Delegieren ist anfangs ziemlich anstrengend, aber es ist wenigstens eine andere Art von Stress und am Ende wirst du entlastet. Dazu gehört auch: Loslassen lernen, den anderen Personen die Chance geben, eine eigene Methode zu entwickeln.

So schaffst du die Veränderung: Führung lässt sich erlernen und Verträge kann man auch auf (Probe-)Zeit abschließen, viele Azubis und Studierende suchen einen Nebenjob und freuen sich, wenn sie nicht nur zum Mindestlohn bezahlt werden. Die Möglichkeiten sind endlos.

Experten zum Thema Burnoutprävention empfehlen Distanz zum Job.

Für selbständige Händler ist das leichter gedacht als umgesetzt. Was du aber in jedem Fall für dich tun kannst: Den Perfektionsanspruch ablegen, auch mal Fünfe gerade sein lassen und lernen, über Fehler zu lachen.

Denn Lachen erreicht Regionen, da kommt Planung gar nicht dran.

Als Shop-Betreiber hast du alle Hände voll zu tun mit den vielen täglichen Aufgaben rund um deinen Online-Shop. Jetzt auch noch das Marketing für deine Produkte – denn ohne geht es nicht. Doch bist du mit dieser Herausforderung nicht alleine: Unser Coaching-Team aus Experten berät dich gerne – melde dich bei uns mit deinen Fragen!

Warum sind Händler burnout-gefährdet?

Alle am E-Commerce in der einen oder anderen Form teilnehmenden Menschen stehen seit der Pandemie-Digitalisierung unter großem Druck und nicht jeder ist diesem Wandel gewachsen.

Was ist eigentlich ein Burnout?

Ein Burnout ist der Zustand völligen emotionalen und körperlichen „Ausgebranntseins“ bis an die Grenze der Handlungsfähigkeit, wenn einem Menschen einfach alles zu viel wird. Es ist wichtig, rechtzeitig gegenzusteuern.

Woher weiß ich, ob ich einen Burnout habe?

Wenn nichts mehr erfreut und nichts mehr klappt, ist es naheliegend. Es gibt ein Dutzend Symptome, die einzeln oder kombiniert auf einen möglichen Burnout hinweisen können.

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