Udo Kraft

Bist du ein Unternehmertyp? 5 Fragen um dich selbst zu testen!

Sein eigener Chef sein – das klingt doch traumhaft, oder? Kein Boss, der dir über die Schulter guckt und alles kontrolliert, was du tust. Stimmt, als Unternehmer bist du eigenständig, entscheidest selbst, niemand quatscht dir rein. So einfach ist es aber nicht

Bist du ein Unternehmertyp? 5 Fragen um dich selbst zu testen!

Vor einigen Jahren saß ich mit einer Freundin zusammen, wir sprachen über die Arbeit. Irgendwann sagte sie:

„Also, ich könnte das nicht. Selbstständig sein. Es würde schon daran scheitern, dass ich morgens gar nicht aus dem Bett käme. Ich fühl' mich als Angestellte besser.“

Was meine Freundin in knappen Worten beschrieb, war letztlich eine realistische Selbsteinschätzung. Die ist unbedingt nötig, wenn du dich entschließt, als Unternehmer/in tätig zu werden. Ein paar Punkte solltest du beachten und dich dabei selbstkritisch einschätzen. Dir selbst im Vorfeld pausenlos auf die Schulter zu klopfen, mag fürs Selbstwertgefühl gut sein. Später fällt es dir aber unter Umständen wieder auf die Füße.

Frage 1: Halte ich Stress aus?

Als Selbstständiger musst du ein Allrounder sein. Du musst akquirieren, mit Partnern oder Zulieferern verhandeln, Mitarbeiter führen und natürlich deine Produkte oder Dienstleistungen bewerben. Besonders für Gründer ist das eine echte Herausforderung, die viele Stress-Situationen mit sich bringt. Wie resistent du gegen Stress bist, ist also eine entscheidende Frage, die du dir selbst gegenüber ehrlich beantworten solltest.

Frage 2: Bist du emotional stabil?

Selbstständigkeit bedeutet immer auch wechselnde Stimmungslagen. Das Geschäft geht mal auf, mal ab, mal in purer Harmonie mit Kunden und Mitarbeitern, mal konfliktreich. Auch die Auftragslage kann am Anfang noch nicht stabil sein. Umso wichtiger, dass du es bist. Emotional muss du als Gründer auf einer stabilen Basis stehen und dich auch von unvorhersehbaren Situation nicht aus der Bahn werfen lassen.

Frage 3: Urlaub? Wochenende?

Vergiss es erstmal! Ist ja schon fast ein Kalauer, der alte Spruch, dass selbstständig sein bedeutet, „selbst“ und „ständig“ zu sein. Was nichts anderes heißt als ein erhöhter Arbeitsaufwand. Gründer arbeiten viel, mehr als acht Stunden, auch am Wochenende und womöglich sogar dann, wenn andere genüsslich zur Prime Time vor dem Fernseher sitzen und chillen. Dir muss also klar sein, dass Du als Gründer jede Menge Arbeit hast. nine to five – das kannst Du vergessen. Und an Urlaub brauchst du in der Anfangszeit auch nicht zu denken.

Frage 4: Kannst Du Entscheidungen treffen?

Just do it! So nervig der Chef für Angestellte auch sein mag - oft macht er das, was man selbst nicht gern mag: Entscheidungen treffen, teils populär, teils unpopulär. Als Unternehmer musst du ständig Entscheidungen treffen, personelle, finanzielle, das Marketing oder den Einkauf betreffend. Wenn du hier zu zögerlich auftrittst, kannst du schlimmstenfalls den richtigen Zeitpunkt verpassen und so Schiffbruch erleiden. Du musst also schon ein echter Macher sein, wenn du dich als Gründer durchsetzen willst.

Frage 5: Zeigst du Stärke, und kannst Schwäche zulassen?

Jetzt sind wir wieder am Ausgangspunkt von oben. Zu einer realistischen Selbsteinschätzung gehört auch die Beschäftigung mit deinen Stärken und Schwächen. Nur wenn du hier gnadenlos ehrlich bist, wirst du als Unternehmer eine Chance haben. Womöglich kann es sinnvoll sein, für bestimmte Bereiche einen Partner mit ins Boot zu holen. Eben jemand, der genau das gut kann, was dir nicht so liegt.

(Grafik: VersaCommerce.de)

(Grafik: VersaCommerce.de)


Und? Kannst du alle Fragen (außer der dritten) mit einem "Ja" beantworten? Dann stehen die Chancen gut, dass Du es als dein eigener Chef schaffen wirst. Und nur noch dir selbst über die Schulter gucken musst.

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