Udo Kraft
Die Steigerung der Liquidität und der Umsatzrendite durch gesunkene Kosten können einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Wettbewerbern bedeuten. Das gilt insbesondere, aber nicht nur für Onlinehändler mit preissensiblen Sortimenten. Bestandsplanung ist ein Muss für guten E-Commerce
Das ist durchaus logisch nachvollziehbar: Hat man von einem Artikel zu viel Ware auf Lager, bindet man unnötig Kapital, verursacht zusätzliche Kosten und schadet der Liquidität. Hat man zu wenig, riskiert man Umsatzverluste, wenn im Shop die Verfügbarkeit auf „nicht vorrätig“ geschaltet werden muss.
Viele heute sehr erfolgreiche Onlinehändler haben einmal ganz klein angefangen – mit einem sehr überschaubaren Sortiment und einem kleinen Raum als Lagerstätte. Mit einem professionellen Bestandsmanagement mussten man sich als Gründer da noch nicht beschäftigen.
Je größer jedoch das Sortiment und je komplexer das eigene Unternehmen wird, desto wichtiger wird es, sich mit dem Thema Bestandsplanung auseinanderzusetzen. Schließlich stellt jede Wareneinheit im Lager gebundenes Kapital dar und verursacht Kosten. Andersherum werden unnötig Umsatz und Ertrag verschenkt, wenn Schnelldreher erst dann bestellt werden, wenn der Warenbestand auf null gesunken ist.
Nun sind solche allgemeinen Vorteile wahrscheinlich für viele Onlinehändler kein zwingender Grund, um gleich aktiv zu werden und in die Anschaffung einer professionellen Bestandsplanungs-Software zu installieren. Das könnte jedoch ein Fehler sein, denn die nackten Zahlen belegen, dass sich professionelles Bestands-Management in der Praxis auszahlt. Und es bringt bessere Lieferfähigkeit, weniger Bestand, mehr Platz, mehr Liquidität, Zeitersparnis und erkennbar mehr Produktivität.
Tatsächlich geht es nicht nur um die Waren, die sich vielleicht sowieso nicht mehr drehen, sondern auch um Überbestände durchaus aktueller Artikel, deren überdimensionierte Sicherheitsbestände und Reichweiten aber zu viel Lagerplatz und wichtige Liquidität blockieren. Es ist wirklich leicht vorstellbar, wie sich eine Reduzierung der Lagerbestände um vielleicht 25 Prozent auf die Liquidität auswirkt.
Noch mal deutlich gesagt: Jede Wareneinheit im Lager stellt gebundenes Kapital dar und verursacht Kosten, eine Bestandsplanung bringt bares Geld in die Kasse eines Onlinehändlers. Eine Beschäftigung damit zu ignorieren kostet – Umsatz und Ertrag.
Quelle: Blog für den Onlinehandel