Christof Steinke

Die Absprungrate: Wie diese Kennzahl Ihnen bei der Shop-Optimierung hilft

Im englischen Original heißt sie „Bounce Rate“, meint also „Anteil der Abpraller“. Ein passender Begriff für diejenigen Besucher, die den Shop ohne einen einzigen Klick sofort wieder verlassen. Die Kennzahl Absprungrate ist gerade für Online-Händler ein wichtiger Anhaltspunkt zur Optimierung des

Die Absprungrate: Wie diese Kennzahl Ihnen bei der Shop-Optimierung hilft

Wie wird die Absprungrate berechnet und wo finde ich sie?

Formeln Die Bounce Rate beschreibt in Prozent den Anteil der „Abpraller“ (verlassen den Shop ohne eine einzige Aktion) im Verhältnis zu den „Bleibern“ (führen mindestens eine Aktion aus, bevor sie gehen). Ein Bounce Rate von 40% bedeutet also, dass von 100 Besuchern 40 den Shop ohne Klick wieder verlassen. Die einfache Formel lautet:

Absprungrate = (Anzahl Abpraller / Anzahl Bleiber) * 100

Die Absprungrate wird in allen gängigen Analyse-Werkzeugen ausgewiesen. Wir beziehen uns hier auf das am weitesten verbreitete Tool zur Website-Analyse: Google Analytics. Dort wird die Absprungrate an verschiedenen Stellen angezeigt:

  • Unter „Zielgruppe“ wird die Absprungrate für fast alle Kategorien (Demografie, Geografie, usw.) angezeigt. Hier können Sie beispielsweise erkennen, ob Besucher aus anderen Ländern genauso gut mit Ihrem Shop klarkommen, wie Einheimische.
  • Unter „Akquisition“ wird die Absprungrate je zuführenden Marketing-Kanal und Besucherquelle angezeigt. Dies gibt einen groben Aufschluss darüber, über welche Kanäle Sie „wertvolle“ Besucher gewinnen – und über welche eben eher „Abspringer“.
  • Unter „Verhalten“ insbesondere im Bereich „Website-Content“ gibt es die Absprungrate für jede einzelne Seite des Shops. Hier können Sie Zusammenhänge zwischen Ihrem inhaltlichen Angebot und den Absprüngen herstellen.
In diesem Beispiel sehen wir die Absprungraten pro Seite. Google Analytics

Wie finde ich Ansätze zur Optimierung?

In der Übersichtsdarstellung bei Google Analytics sehen Sie Ihre durchschnittliche Absprungrate. Bei Online-Shops liegt diese normalerweise zwischen 40 und 60%. Welche Seiten liegen über Ihrem Durchschnitt? Diese lohnen schon mal eine nähere Betrachtung. Ganz besonders im Auge sollten Sie außerdem Ihre Landing-Pages haben, also die Seiten, auf denen Besucher aufgrund Ihrer Werbung oder Ihrer Mailings direkt landen. Welche Werbemittel bringen Ihnen Besucher die weiter in Ihrem Shop klicken – und welche Aktionen bringen Ihnen „Abpraller“, die sofort wieder verschwinden?

Was kann ich gegen „Bouncer“ tun?

Kleber
1. Erwartungen erfüllen
Insbesondere bei Landing-Pages, die nach dem Anblick einer Werbung aufgerufen werden, müssen die Besucher auf einen Blick erkennen, dass sie hier das vorfinden, was sie erwartet haben. Stand in der Google-Anzeige „Alle Hemden zum halben Preis!“, dann muss diese Aussage auch gleich wieder auftauchen, dazu dann die passenden Produkte. Landen die Besucher einfach nur auf der Startseite des Shops, oder in der Kategorie „Hemden“, ohne dass auf die ausgelobte Preisaktion hingewiesen wird, werden sie wahrscheinlich den Shop gleich wieder verlassen. Was für die Landing-Page in Bezug auf die vorangehende Werbung gilt, trifft auch auf jede andere Seite des Shops zu: Was haben die Besucher beim Klick erwartet? Werden diese Erwartungen auf der nun angezeigten Seite erfüllt? Diese Fragen führen unter anderem auch zur Keyword-Strategie: Mit welchen Suchbegriffen werden die wichtigsten Einstiegs-Seiten Ihres Shops gefunden? Passen die angebotenen Inhalte auf diesen Seiten zu diesen Suchbegriffen, oder können Sie noch deutlicher machen, dass die Besucher hier „richtig sind“? Zur Keyword-Strategie lesen Sie mehr in diesem Artikel auf netzaktiv.
2. Klar und deutlich zur Handlung auffordern
Bestimmt haben Sie schon vom sogenannten „Call to Action“ gehört, der klaren Aufforderung an die Besucher, den nächsten Schritt zu gehen und jetzt sofort eine bestimmte Handlung durchzuführen. Gerade auf einer Landing-Page muss diese nächste Aktion auf einen Blick klar sein. „Sichern Sie sich jetzt …“ wäre eine solche eindeutige Aufforderung. Der zugehörige Button wahrscheinlich „In den Warenkorb“. Dieser muss deutlich gekennzeichnet – und vor allem: zu sehen sein! Er darf sich also nicht erst im unteren, gerade nicht sichtbaren Bereich der Seite befinden.
3. Videos oder Musik nicht automatisch starten
Produktvideos sind grundsätzlich ein sehr gute Sache und Experten messen immer wieder hervorragende Auswirkungen auf das Kaufverhalten. Allerdings wurde auch festgestellt, dass Videos nicht automatisch starten sollten, wenn die Seite aufgerufen wird. Musik wird beim Surfen eher nicht erwartet. Wenn es nicht auch bei den Produkten um Musik geht, sollte auf das Abspielen verzichtet werden. Grundsätzlich schreckt unaufgeforderte „Berieselung“ mit Musik oder Videos viele Besucher ab und führt zum sofortigen Verlassen des Shops.
4. Pop-Ups vermeiden
Dies ist ein ähnliches Thema, wie bei Videos und Musik. Wenn Besuchern unaufgefordert Inhalte präsentiert werden, fühlen Sie sich an unseriöse Seiten erinnert und die spontane Reaktion ist dann oft: schnell wegklicken. Daher sollten Sie auch auf automatische Pop-Ups-Fenster verzichten.
5. Auch an mobile Besucher denken
Die Zahl der Benutzer von Smartphones und Tablets nimmt zu. Sie können mit Google Analytics auch Absprungraten in Verbindung mit dem verwendeten Endgerät sehen. Wenn die mobilen Besucher überdurchschnittlich häufig auf bestimmten Seiten abspringen, dann sind diese vielleicht auf kleinen Bildschirmen schlecht zu erkennen oder zu bedienen?
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